Abendgebet

 

Wie ist die Welt so stille

und in der Dämmrung Hülle

so traulich und so hold,

wie eine stille Kammer

wo ihr des Tages Jammer

verschlafen und vergessen sollt.

 

Wir stolzen Menschenkinder

sind eitel arme Sünder

und wissen gar nicht viel.

Wir spinnen Luftgespinste

und suchen viele Künste

und kommen weiter von dem Ziel.

 

Herr, lass dein Heil uns schauen.

auf nichts Vergänglich's  trauen,

nicht Eitelkeit uns freun;

lass uns einfältig werden

und vor dir hier auf Erden

wie Kinder fromm und fröhlich sein.

 

Still ist die Welt, verrauscht ihr Tun und Treibe. Mit deinem heiligen Frieden, Herr, bleibe bei uns. Hab Dank für den Tag, für die Mühen und Freuden und für deine Bewahrung und Treue. Wir befehlen dir alle unsere Lieben an, unsere Freunde und Nachbarn, unsere Glaubensgeschwister in der Nähe und Ferne.

Der Tag nimmt ab, ach schönste Zier,

Herr Jesus  Christ, bleib du bei mir,

es will nun Abend werden.

Lass doch dein Licht auslöschen nicht

bei uns allhier auf Erden.

 

Vergib uns unsere Schuld, hilf uns, nach deinen Maßstäben zu leben. Hilf uns, nahe bei dir zu bleiben wie die Rebe mit dem Weinstock verbunden ist. Bewahre und beschütze uns in dieser Nacht, schenke uns einen erholsamen Schlaf.

 

Der Tag geht still zu Ende, durchs Fenster sieht die Nacht.

Nun ruhen meine Hände, das Tagwerk ist vollbracht. 

Doch wie zurück ich sehe auf die verflossne Bahn,

wird mir ums Herz so wehe, das ich's nicht sagen kann.

Hab früh dem Herrn versprochen, sein Eigen wollt ich sein,

mein Wort hab ich gebrochen und war doch wieder mein.

Mich selbst wollt ich vergessen und sagen ab der Welt,

und hab doch unterdessen getan, was mir gefällt.

 

Ach Herr, wie musst du haben mit mir so viel Geduld!

Vergib mir heute Abend noch einmal meine Schuld.

Hilf mir mit deiner Gnade, mach endlich fest mein Herz,

führ auf dem schmalen Pfade mich dennoch himmelwärts!

 

Segne unsere Gemeinde, die Leitung, die Mitarbeiter und die Besucher. Schenke, dass Menschen durch dein Wort zum Glauben kommen. Lass uns deine Zeugen sein. Segne die weltweite Gemeinde der Gotteskinder, die dich in der Ewigkeit einmal preisen wird und zu der auch wir gehören.

 

Ich brauch zu jeder Stund dein Nahesein,

denn des Versuchers Macht brichst du allein.

Wer hilft mir sonst, wenn ich den Halt verlier?

In Licht und Dunkelheit, Herr bleib bei mir!

 

Von deiner Hand geführt, furche ich kein Leid,

kein Unglück, keiner Trübsal Bitterkeit.

Was ist der Tod, bist du mein Schild und Zier?

Den Stachel nimmst du ihm. Herr, bleib bei mir. 

 

Wir danken dir für alle Güte und Barmherzigkeit, die du uns heute erwiesen hast. Du hast uns Frieden, Freude, Trost, Geduld und Gelassenheit geschenkt. Du bist unsere Zuflucht für und für.

 

So legt euch denn, ihr Bruder,

in Gottes Namen nieder,

kalt ist der Abendhauch.

Verschon uns, Gott, mit Strafen

 und lass uns ruhig schlafen

 

und unsern kranken Nachbarn auch.