Herr, stelle eine Wache an meinen Mund!

 

Mt.12,34 Schlangenbrut, wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund.

 

Diese Worte unseres Herrn führt man gewöhnlich an, wenn es sich um den fröhlichen, tätigen Zeugendienst eines Kindes Gottes handelt. Sie sind gewissermaßen ein Maßstab, ein Beweis dafür, dass das geistliche Leben in einem guten Zustand ist. Aber man vergisst leicht, dass Jesus diese Worte äußerte, als Er mit den Obersten der Juden redete, die gerade die furchtbare Sünde gegen den Heiligen Geist begangen hatten. Er wusste, was sie im Grunde ihres Herzens dachten, was sich hinter ihrer äußerlichen Religiosität, ihrem Lippenbekenntnis verbarg, und Er hatte ihnen kurz vorher gezeigt, wie überaus trügerisch und bösartig das Menschenherz ist.

 

Jer.17,9 Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen? 

  • Aus der Überfülle eines solchen Herzens redet der Mund.

Mt.12,37 Denn nach deinen Worten wirst du gerechtfertigt, und nach deinen Worten wirst du verurteilt werden!

 

Das ist die erste Anwendung und der eigentliche Sinn dieser Worte unseres Meisters. Wir wollen uns in ihrem Licht prüfen. Denken wir zurück an die Worte, die wir ausgesprochen haben, die die Frucht und der Ausdruck unserer Gedanken sind – Worte, die wir vielleicht nur so im Vorübergehen geredet haben; aber sie wurden gehört und weitergesagt. 

  • Solche Worte können viel Unheil stiften, die Menschen irreleiten und zu Feindseligkeiten führen.

Jak.3,8 Die Zunge aber kann kein Mensch bezwingen, das unbändige Übel voll tödlichen Giftes!

 

Eph.4,29 Kein schlechtes Wort soll aus eurem Mund kommen, sondern was gut ist zur Erbauung, wo es nötig ist, damit es den Hörern Gnade bringe.

 

Das Herz ist voll von solchen Dingen, sagt uns der Herr, und der Mund ist immer fähig, sie auszusprechen. Sollten wir nicht Gott bitten, diese «Fülle» an ihrer Quelle zu unterbinden und uns die Gnade zu schenken, eine Wache vor unseren Mund zu stellen?

 

Ps.141,3 HERR, stelle eine Wache an meinen Mund, bewahre die Tür meiner Lippen! 

  • In unserem Herzen, dort, wo die Gedanken entspringen, muss das Kreuz aufgerichtet werden, um die Fähigkeiten des natürlichen Herzens zur Bosheit und Täuschung zu kreuzigen.

Spr.12,20 Falschheit wohnt im Herzen derer, die Böses schmieden; die aber zum Frieden raten, haben Freude.

 

Um diese Befreiung wollen wir beten. Gott ist bereit, sie uns zu gewähren, wenn Er sieht, dass wir wirklich gewillt sind, den Preis dafür zu bezahlen. Nur dann wird der Heilige Geist nicht mehr betrübt. Nur dann wird das, was aus unserem Herzen überfließt, die Fülle des Herrn Jesus selbst sein. Wenn Christus dieses Werk des Gerichts und der Überführung von Sünde im Leben Seines Kindes getan hat, dann wird Er selbst in unseren Worten und Taten, ja, in unserem ganzen Wesen zu sehen sein, und die Früchte des Baumes werden dann den überzeugenden Beweis liefern,

dass der Baum gut ist.

 

Sprüche 12,13-22; Matthäus 12,33-37; Jakobus 3,8-12; Epheser 4,29-5,2

( Beitrag aus Manna am Morgen vom 3.11. entnommen )

 

( Alle Bibelstellen der Schlachter 2000 entnommen )