Der HERR stützt alle Fallenden und richtet alle Niedergebeugten auf.
Psalm 145,14

Der Verlust eines lieben Menschen ist einer der schwersten Schläge, die uns treffen und uns „nie­derbeugen“ können, um es mit den Worten des Psalmdichters David zu sagen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie viel Kraft die Trauer kostet. Dabei empfindet jeder Mensch sehr individuell. Mir ging es so, dass ich mich oft müde und abgeschlagen fühlte. Zeitweise hatte ich den Eindruck, dass die Traurigkeit mich auffraß. Außerdem fiel es mir oft schwer, klare Gedanken zu fassen und anderen zu begegnen, die nur wenig oder gar nichts von meiner Trauer wussten.

Es gab auch Zeiten, in denen ich keine Worte mehr zum Beten fand. Dann tröstete mich der Gedanke, dass es ausreichte, wenn ich die Hände faltete oder mich hinkniete, um vor Gott still zu werden (Römer 8,26).

Hat die Bibel Trauernden etwas zu sagen? Ja, schon im Alten Testament spricht sie davon, dass Gott Niedergebeugte aufrichtet. Und im Neuen Testament lesen wir, dass Gott „der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes“ ist (2. Korinther 1,3). Er kann wirklich trösten wie kein anderer. Das durfte ich erfahren - Gott sei Dank!

Fünf Dinge haben mir in meiner Trauer sehr geholfen:

  • Bibellesen und Beten (oder vor Gott still zu werden).
  • Gedanken oder Gebete aufschreiben.
  • Zeit zum Trauern (z. B. in der Natur) nehmen statt Arbeit oder Ablenkung.
  • Zeit mit gläubigen Menschen verbringen, die mit mir und für mich beten.
  • Mich nie für Tränen schämen! Jesus weinte vor Menschen (Johannes 11,35).

Gott fühlt mit mir wie kein anderer. Er hat mich in seiner Liebe und Geduld getröstet und mich wieder aufgerichtet. Und das Gleiche kann Er auch für Sie tun.

aus "Gute Saat Kalender" 11.09.2023