Wer ist unsere Hoffnung oder Freude oder Krone des Ruhmes? Nicht auch ihr vor unserem Herrn Jesus bei seiner Ankunft? Denn ihr seid unsere Herrlichkeit und Freude. (1. Thessalonicher 2,19.20)

 

Ein Vorgeschmack des Himmels

 

Es waren nur einige Wochen, die Paulus auf seiner zweiten Missionsreise in Thessalonich zubringen konnte. In dieser Zeit kamen viele Juden und Grie­chen zum Glauben an Christus, und der Apostel hätte sie gern weiter in der Wahrheit befestigt. Doch der heftige Widerstand der ungläubigen Juden zwang ihn, weiterzuziehen. 

 

Aber in Korinth verging kein Tag, an dem Paulus nicht freudig an die Thessalonicher dachte. Ihm stand noch deutlich vor Augen, wie sie seine Botschaft als Gottes Wort aufgenommen hatten. Wie freute er sich darüber und dankte Gott dafür, dass dieses Wort in ihrem Leben als Christen Früchte zeigte. Sie legten ein gesundes Wachstum an den Tag und waren bereit, für den Herrn Jesus zu leiden (V. 13.14). 

 

Diese Herzenshaltung der Thessalonicher war für den Apostel eine besondere Freude. Paulus zog es regelrecht zu ihnen hin. Er sehnte sich nach dieser tiefen, glücklichen Gemeinschaft mit ihnen. Aber gerade eine solche Gemeinschaft will Satan verhindern. Deshalb blieben zwei Anläufe vergeblich, sie zu besuchen. 

 

Hatte Paulus diese Ermunterung nicht verdient? Und hatten die Thessalonicher es nicht nötig, im Glauben gestärkt zu werden? – Paulus musste verzichten. Gott ließ es so zu. Aber Timotheus konnte nach Thessalonich gehen, um die Gläubigen zu befestigen (Kap. 3,1-10). 

 

Verlor Paulus nun seine Freude? Keineswegs! Der Gedanke an das Kommen des Herrn tröstete ihn. Dann würde er mit seinen geliebten Glaubensgeschwistern ohne Beeinträchtigung und Unterbrechung für immer Gemeinschaft haben. – So ist wahre christliche Gemeinschaft stets auch ein Vorgeschmack des Himmels. 

aus "Der Herr ist nahe"-Kalender - 06.12.2023