Als es aber Abend geworden war, brachten sie viele Besessene zu ihm; und er trieb die Geister aus mit einem Wort und er heilte alle Leidenden, damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja geredet ist, der spricht: „Er selbst nahm unsere Schwachheiten und trug unsere Krankheiten.“
Matthäus 8,16.17

Ich komme gerade vom Arzt. Meiner ist gut und geschätzt, denn er ist dafür bekannt, dass er seinen Patienten zuhört. Ich habe ihn schon oft aufgesucht und er kennt mich wirklich gut. Doch heute bin ich enttäuscht. Er schien mir kaum zuzuhören, als ich ihm erzählte, dass chronische Schmerzen mir das Leben schwermachen. Ich hatte mir etwas mehr Einfühlungsvermögen erhofft. Als ich die Praxis verlasse, kann ich mir den Gedanken nicht verkneifen: „Er ist ja nicht derjenige, der leidet!“

Ein guter Arzt versucht oft schon, seinen Patienten durch Zuhören zu helfen und sie zu ermutigen. Dennoch ist sein Mitgefühl zwangsläufig begrenzt. Wie soll er sich in jeden seiner Patienten vollständig hineinversetzen können?

Als Jesus Christus auf der Erde war, wandte Er sich den Leidenden zu und heilte die Kranken. Dabei versetzte Er sich vollkommen in die Lage jedes Einzelnen, wie der oben zitierte Vers aus dem Matthäusevangelium betont. Jesus war der Einzige, der jeden seiner Mitmenschen wirklich verstand. Während unsere Fähigkeit zum Mitfühlen begrenzt ist, besitzt Er vollkommenes Mitgefühl. Als wahrer Mensch und wahrer Gott in einer Person ist Er jetzt im Himmel, aber noch immer in der Lage, jedes Leid mitzuempfinden.

Hast du niemand, der deinen Kummer wirklich versteht und deinen Schmerz teilt? Dann lass dir sagen: Jesus versteht dich und hört dir zu. Sag Ihm alles - dein ganzes Leid! Er fühlt so tief mit dir wie kein anderer!

 

aus "Gute Saat Kalender" 04.01.2024