Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren; und jeder, der den liebt, der geboren hat, liebt auch den, der aus ihm geboren ist. - 1. Johannes 5,1
Die Neugeburt aus Gott
Die Neugeburt aus Gott ist das entscheidende Ereignis zu Beginn des Glaubenslebens. Darin haben wir ein neues Leben empfangen mit einer Natur, die Gott entspricht - die göttliche Natur (vgl. Johannes 3,6; 2. Petrus 1,4).
Das fünfte Kapitel des ersten Johannesbriefes beschreibt drei Konsequenzen, die sich aus der Neugeburt ergeben:
Erstens: Die Gläubigen sind Teil einer neuen Familie (V.1). Wenn wir Gott lieben, der uns das neue Leben gegeben hat, lieben wir auch die anderen Gläubigen, die das gleiche Leben empfangen haben. Wahres Christentum führt also nicht etwa zu sozialen Clubs, die von Menschen mit gleichen Interessen gebildet werden, nein, es führt zu einer lebendigen und herzlichen Einheit, die jede Art von Unterschieden zwischen den Menschen überwindet.
Zweitens: "Alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt" (V. 4). Als Kinder Gottes stehen wir in einem Kampf, den wir vorher nicht kannten. Es war gar nicht nötig, den Geist der Welt zu besiegen, als wir noch zu ihr gehörten! Jetzt, als Kinder Gottes, ist uns der krasse Gegensatz zur Welt bewusst. Und weil wir ein neues Leben mit einer ganz neuen Natur empfangen haben, sind wir fähig, die Welt durch den Glauben zu überwinden.
Drittens: "Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt, sondern der aus Gott Geborene bewahrt sich, und der Böse tastet ihn nicht an" (V. 18). Ja, der Apostel Johannes weist an anderer Stelle darauf hin, dass Kinder Gottes noch sündigen (vgl. Kap. 2,1). Aber bei seiner Betrachtungsweise ist das der Ausnahmefall! Denn wenn neues Leben vorhanden ist, dann entfaltet es sich auch: "Jeder der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist" (Kap. 3,9). Aus Gott geboren zu sein und ein Leben in der Sünde zu führen - das passt nicht zueinander, das ist nicht miteinander kompatibel.
aus "Der Herr ist nahe" vom 17.03.2023