300 30 3

 

In meiner täglichen Bibellese durch die Evangelien ist mir in Markus 14 ein Kleinod ins Auge gesprungen.

300

Im ersten Abschnitt wird von einer Frau gesprochen, die viel Geld investiert. Wie ein Juwelier seine Diamanten auf schwarzem Samt präsentiert, platziert der Heilige Geist den Glanz der Liebe einer Frau zu ihrem Herrn zwischen den dunklen Machenschaften der religiösen Hierarchie und des Judas. Sie (wahrscheinlich Maria) salbt ihn zum Begräbnis! Eine großartige Empathie.

 

300 Denare sind ein Netto-Jahresgehalt, also etwa 25.000 bis 30.000 €. Wenn ich jeden Sonntag 50 € in die Kollekte der Gemeinde einlege, wären es in einem Jahr etwa 2500 €. Somit wäre die Gesamtsumme in 10 Jahren erreicht.

30

Im nächsten Abschnitt betritt Judas die Bühne. Für die 30 Silberlinge hätte man damals einen Esel kaufen können. Das wäre heute ein Kleinwagen. Judas strich demnach umgerechnet rund 10.000 Euro ein.

Wie unendlich groß muss die Enttäuschung für Jesus gewesen sein! All seine göttliche Liebe, sein Vertrauen in Judas, seine Hingabe an ihn, sein göttliches Werben – jedes Wort war richtig, in richtigem Ton zum richtigen Zeitpunkt gewesen – hat Judas nicht zur Umkehr gebracht!

3

Im letzten Abschnitt des Kapitels kommt Petrus noch mal vor. Nachdem er schon dreimal im Garten eingeschlafen war, verleugnet er seinen Meister jetzt drei Mal. Petrus liebte seinen Herrn, sehr sogar. Aber Angst und Selbstüberschätzung lassen den Hahn 3-mal krähen!

Die Frau redet nicht. Judas redet. Petrus redet sich um Kopf und Kragen. Wo immer das Evangelium gepredigt wird, kommt die Frau vor. Beim Brotbrechen denken wir an die Nacht, in der er überliefert wurde. Auf vielen Kirchen war früher ein Hahn. Die Frau liebt IHN! Judas hasst IHN! Petrus liebt sich mehr als IHN, noch!

 

Ich habe mich beim Lesen dieser Geschichten gefragt: Auf was kommt es wirklich an, was ist Jesus wichtig, was hat Ewigkeitswert? Wie viel ist Jesus mir wert? Ich wäre gerne wie diese Frau, aber leider bin ich oft eher wie Petrus. Tragisch und nahezu unverzeihlich, wie Judas zu enden!

 

Die drei Personen erzählen eine Geschichte, die nachwirkt. Welche Geschichte erzählt mein Leben? Die Wertschätzung Jesu, der für unsere Sünden starb, hat Ewigkeitswert.

 

( Beitrag dem CLV – Newsletter entnommen! )