Die verborgenen oder sichtbaren Gebundenheiten

 

Joh.6,66 Aus diesem Anlass zogen sich viele seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm.

 

Es kann nicht ausbleiben, dass treuen, standhaften Christen Schlingen gelegt werden, dass ihnen Versuchungen begegnen und Verführungen drohen.

Wenn sie sie nicht überwinden, heißt das aber nicht, dass sie ihr äußeres Bekenntnis zum Christentum aufgeben, sie ziehen sich nur zurück und gehen nicht mehr mit ihrem Herrn.

Sie verleugnen die Berufung, die an sie ergangen war, und beginnen etwas anderes,

wählen einen breiteren Weg, ein leichteres Leben.

Und doch – die Schmach des Meisters zu tragen und an Seiner Verwerfung Anteil zu

haben, ist die Stärke, das Vorrecht und die Ehre des Christen!

Ein Christ verlässt den schmalen, geraden Weg nicht, um nun notwendigerweise ungläubig zu werden, sondern nur um einen Nebenweg einzuschlagen und seine wahre Berufung aufzugeben. Er nimmt an, was ihm angeboten wird und was der Feind gerade für diesen Augenblick

vorgesehen hatte.

 

Die Liebe zum Gehorsam weicht der Eigenliebe und dem Streben nach Beliebtheit und Ansehen.

 

Welches sind die Hauptursachen eines solchen Versagens?

Die erste liegt in uns selbst.

 

Es ist unser Eigenleben, ein Boden, auf dem Treulosigkeit, Ungehorsam und Zurückweichen zuerst ganz unmerklich gedeihen, schließlich aber zu verborgenen oder sichtbaren Gebundenheiten

werden.

Wie schnell lassen wir uns auf einen breiteren Weg ein, auf ein leichteres Leben! Und die Strömung, der wir uns überlassen, reißt uns schließlich mit sich fort, so dass wir verleugnen, wozu wir uns anfänglich bekannten.

2.Tim.4,10 Denn Demas hat mich verlassen, weil er die jetzige Weltzeit liebgewonnen hat, und ist nach Thessalonich gezogen, Crescens nach Galatien, Titus nach Dalmatien.

 

2.Tim.1,15 Du weißt ja, dass sich von mir alle abgewandt haben, die in der Provinz Asia sind, unter ihnen auch Phygellus und Hermogenes.

 

Lk.8,15 Das in dem guten Erdreich aber sind die, welche das Wort, das sie gehört haben, in einem feinen und guten Herzen behalten und Frucht bringen in standhaftem Ausharren.

 

Die zweite Ursache liegt in den Gefahren, Verlockungen und schädlichen Einflüssen von außen, denen wir ausgesetzt sind, gemäß der Warnung des Herrn, dass niemand uns unsere Krone nehme. Auf dem schmalen Weg, der immer geradeaus führt, ist neben dem Leben des Geistes kein Raum fürs Eigenleben. Man kann unmöglich auf die Wahrheit Anspruch erheben oder sie verkündigen, und sich gleichzeitig innerlich oder durch sein Verhalten auf Kompromisse mit der Welt oder der

Sünde einlassen.

 

Weder der Ehrgeiz unseres natürlichen Herzens noch die Verführungen von außen sollten uns vom Weg abbringen.

 

Und wenn wir uns gerade jetzt entfernen wollten, oh, dann lasst uns innehalten und es Gott bekennen, ehe es zu spät ist! 

 

( Beitrag aus Manna am Morgen vom 11.7. entnommen )

 

( Alle Bibelstellen der Schlachter 2000 entnommen )