Leiden, die Gott im Leben zulässt, sind nicht vergeblich!

 

Pflüger haben auf meinem Rücken gepflügt, haben lang gezogen ihre Furchen. (Psalm 129,3)

 

 

Diese Leidensbeschreibung ist auf eine erschreckende Weise plastisch. Pflüger, das sind hier die Ausführenden eines Gerichtsurteils. Die Strafe besteht darin, dass der Rücken des Verurteilten gegeißelt wird.

 

Buchstäblich hat das unser Heiland erlebt. Pilatus hatte noch einen hilflosen Versuch unternommen, den unschuldigen Jesus gegen den schuldigen Barabbas auszutauschen. Aber er hatte nicht den Mut, sich gegen das Geschrei ER werde gekreuzigt!“ durchzusetzen. Dass Pilatus öffentlich erklärte: „Ich bin schuldlos an dem Blut dieses Gerechten“, verbesserte nichts an dem Unrecht, das hier geschah: Er ließ Jesus geißeln. Die römischen Soldaten waren nun die Pflüger, die auf dem Rücken Jesu ihre Furchen lang zogen“. Und unser Heiland ließ das zu, ER entzog sich dieser Misshandlung seines Rückens und seiner Seele nicht. Es war Teil des Weges, den ER zu gehen hatte, Teil des Willens Gottes, den ER erfüllen wollte. (Matthäus 27,23-26)

 

Doch neben diese vorbildliche, auf den Herrn hinweisende Bedeutung tritt in Psalm 129 ein Bezug auf die Geschichte des Volkes Israel. In einer Weise wurden auch sie bedrängt von ihrer Jugend an und haben das Pflügen der Feinde auf ihrem Rücken erfahren. Das hier gebrauchte Bild ist aufschlussreich: Furchen werden gepflügt, damit anschließend gesät und später geerntet werden kann! (V. 1)

 

Leiden, die Gott im Leben der Seinen zulässt, sind nicht vergeblich. Durch sie bereitet Gott spätere Frucht vor. Im Leben Jesu war es volle, „hundertfältige“ Frucht. Im Leben Israels steht sie noch aus, aber sie wird kommen.

 

Und in unserem Leben?

 

Wenn da „Furchen lang gezogen“ werden, kann die Tragkraft und die Geduld auf eine schwere Probe gestellt werden. Aber vielleicht hilft uns diese Sichtweise: Die jetzigen Erfahrungen sind nach Gottes Beurteilung notwendig.

 

Sie werden nicht vergeblich sein!

  

( Beitrag aus ‘‘Der Herr ist nahe‘‘ vom 21.8.2022 entnommen )