Jesus, das Abbild Gottes

 

Er ist das vollkommene Abbild von Gottes Herrlichkeit, der unverfälschte Ausdruck seines Wesens. Durch die Kraft seines Wortes trägt er das ganze Universum - Hebräer 1,3 (NGÜ) 

 

 

Ach, könnte ich doch alles erfassen, was mir das inspirierte Wort Gottes offenbaren will mit der Aussage, dass Jesus, der ewige Sohn, "der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens" (Hebr. 1,3; LUT) ist. Nur so viel weiß und verstehe ich: Jesus Christus ist Gott. Als Glaubender und als Jünger Jesu freue ich mich darüber, dass der auferstandene, in den Himmel aufgefahrene Christus jetzt mein Hohepriester ist und am himmlischen Thron für mich eintritt.

 

Der Verfasser des Briefs an die Hebräer fesselt unsere Aufmerksamkeit mit diesen anschaulichen, eindrucksvollen Worten: "Jetzt aber, am Ende der Zeit, hat er (Gott) durch seinen eigenen Sohn zu uns gesprochen. ...Er ist das vollkommene Abbild von Gottes Herrlichkeit, der unverfälschte Ausdruck seines Wesens. Durch die Kraft seines Wortes trägt er das ganze Universum." Hebräer 1,2-3 (NGÜ)

 

Wir vertrauen der Bibel, weil wir glauben, dass sie vom Heiligen Geist inspiriert und deshalb das geistgehauchte Wort Gottes ist. Weil wir an die Worte der Bibel glauben, glauben und bekennen wir, dass Jesus wahrer Gott vom wahren Gott ist.

 

Nichts in dieser riesigen, vielschichtigen Welt ist so schön und so unwiderstehlich wie der Bericht über die Menschwerdung Jesu, darüber, wie Gott Fleisch wurde, um in unserer eigenen, menschlichen Geschichte unter uns zu wohnen. Dieser Jesus, der Christus Gottes, der das Universum geschaffen hat und der alles durch die Kraft seines Wortes erhält, war als winzig kleines Baby unter uns. Er wurde sanft in den Schlaf gewiegt, wenn er in den Armen seiner Mutter leise weinte. Es ist wirklich groß, das Geheimnis der Gottesfurcht.

 

Dennoch sind in dieser Hinsicht in den letzten Jahren seltsame und tragische Dinge in der Christenheit geschehen. Zum einen empfehlen manche Ältesten und Pastoren ihren Gemeindegliedern, sich keine allzu großen Gedanken zu machen, wenn Theologen die Jungfrauengeburt Jesu abstreiten. Dieses Thema sei nicht wichtig, meinen sie. Zum anderen sagen bekennende Christen, dass sie sich nicht festlegen wollen, wenn es darum geht, ob Jesus Christus wirklich Gott ist.

 

Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir uns nicht sicher sein können, ob traditionelle Werte und Begriffe noch Bestand haben. "Aber ich halte an dem fest, was ich schon immer geglaubt habe." Und ein wahrer Gläubiger, wo auch immer er in der Welt lebt, weiß genau, wer und was Jesus Christus ist. Ein solcher Christ lebt in der ruhigen und vertrauensvollen Gewissheit, dass Jesus Christus der wahre Gott und all das ist, was der vom Heiligen Geist inspirierte Autor niedergeschrieben hat. Er ist "der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens" (Hebr. 1,3; LUT). Diese Beschreibung Jesu Christi aus dem Hebräerbrief wird vom Apostel Paulus bestätigt, wenn er schreibt: "Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung" (Kol. 1,15) und "...in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig" (2,9).

 

Bibeltreue Christen stehen zusammen, wenn es um diese Fragen geht. Sie vertreten vielleicht verschiedene Ansichten über die Taufe, die Organisationsform ihrer Gemeinden oder die Wiederkunft des Herrn. Aber sie sind sich einig, wenn es um die Gottheit des ewigen Sohnes Gottes geht. Jesus Christus ist "eines Wesens mit dem Vater, gezeugt, nicht geschaffen" (Nizäisches Glaubensbekenntnis). Wenn wir diese Wahrheit verteidigen, müssen wir sehr vorsichtig und sehr kühn zugleich sein, ja, sogar kampfeslustig, wenn es sein muss.

 

Je mehr wir uns mit den Worten unseres Herrn Jesus Christus befassen, die er sprach, als er auf der Erde unter uns lebte, desto sicherer werden wir uns über sein Wesen. Manche Kritiker wenden ein: "Jesus hat nie behauptet, Gott zu sein. Er hat sich lediglich als Menschensohn bezeichnet."

 

Natürlich hat Jesus das Wort Menschensohn häufig verwendet. Ich sage es in aller Ehrfurcht, aber er schien stolz oder wenigstens erfreut darüber zu sein, dass er ein Mensch war, der Menschensohn. Aber dennoch bezeugte er sogar vor seinen Erzfeinden mutig, dass er Gott war. Mit großer Eindringlichkeit erklärte er, dass er vom Vater im Himmel gekommen und ihm gleich war.

 

Wir wissen, was wir glauben, und wir wollen uns von niemandem, auch nicht von Menschen mit der größten Überredungskunst, dazu bringen lassen, etwas anderes zu sagen, als dass Jesus wahrer Gott vom wahren Gott ist.

 

von A.W. Tozer aus "Vom Himmel her" Andacht vom 24. Tag