Seelische Gesundheit -
Macht es
krank, nach­tragend
zu sein?

 

Lk.17,3 Habt acht auf euch selbst! Wenn aber dein Bruder gegen dich sündigt, so weise ihn zurecht; und wenn es ihn reut, so vergib ihm.

 

Lk.17,4 Und wenn er siebenmal am Tag gegen dich sündigte und siebenmal am Tag wieder zu dir käme und spräche: Es reut mich!, so sollst du ihm vergeben.

 

Nach erlittener Verletzung anderen zu vergeben, fällt nicht jedem leicht. Doch wer auf Dauer nach­tragend ist, schadet seiner Gesundheit. Wer dagegen in der Lage ist, anderen zu verzeihen, erleichtert nicht nur die Seele, sondern hilft auch dem Körper. Vergeben fällt nicht leicht Nicht nach­tragend sein? Klingt vernünftig, ist aber eine große Heraus­forderung. Vergeben ist eine Herzens­angelegenheit! Nachtragend zu sein bedeutet, einen alten Streit nie wirklich zu den Akten zu legen. Stattdessen wird eine eigentlich längst vergessene Meinungsverschiedenheit immer wieder aufgewärmt, die Anschuldigungen werden wieder von vorne aufgerollt und es ist einfach kein Ende in Sicht. Das ist bei wiedergeborenen Christen nicht anders als bei Menschen, die gottlos leben. Ich habe allerdings den Eindruck, dass wiedergeborene Christen manchmal verbittert nachtragend sind.

 

Kol.3,13 Ertragt einander und vergebt einander, wenn einer gegen den anderen zu klagen hat; gleichwie Christus euch vergeben hat, so auch ihr.

 

Nachtragend = überempfindlich, unversöhnlich aber auch rachsüchtig! Typische Sätze von nachtragenden Menschen sind beispielsweise - „Das ist genau wie damals, als du oder auch „Ich wusste doch, dass du dich wieder so verhältst wie das das letzte Mal, als du“! Wer nachtragend ist, zeigt seinen Frust mit zeitlicher Verzögerung. Vergebung und Versöhnung ist keine Frage des Glaubens und Vertrauens, sondern eine Frage des Gehorsams!

 

Mt.18,21 Da trat Petrus zu ihm und sprach: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder vergeben, der gegen mich sündigt? Bis siebenmal?

 

Mt.18,22 Jesus antwortete ihm: Ich sage dir, nicht bis siebenmal, sondern bis siebzigmalsiebenmal!

Nachtragend sein ist meist tief in der Persönlichkeit verankert. Die Ursachen dafür können aber durchaus unterschiedlich sein. Eine Möglichkeit ist etwa ein sehr negatives Menschenbild im Allgemeinen. Wer mit Gottes Liebe beschenkt ist, wird immer weniger nachtragend sein und mehr und mehr auf den einen Vorteil verzichten können. Bist du nachtragend? Wer anderen viel nachträgt, hat viel zu schleppen. Unser Herr Jesus zeigte es uns in SEINEM Wort, wie es anders geht!

 

Eph.4,32 Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus.

Wer nachtragend ist, genießt es aber vielleicht auch. Es vermittelt ein Gefühl von Macht und Genugtuung, wenn andere einem etwas schulden. Nachtragende wiedergeborene Christen schaden sich selbst! Je länger sie nachtragend sind, desto größer die Gefahr, dass ihr Immunsystem schwächer wird und sie tatsächlich körperlich krank werden. Geschweige die Auswirkungen, die sich im Glaubensleben, in der Erkenntnis, in SEINEM Wort und die wahrhaftige Weisheit von unserem Herrn überhaupt noch vorhanden sind?

 

Wer nachtragend ist, lebt nur in der Vergangenheit. Alles dreht sich nur um Dinge, die sich ohnehin nicht mehr ändern lassen. Jesus Christus ist nicht nur für die Fehler gestorben, die wir selbst mit etwas Bemühen wiedergutmachen können, sondern auch für die richtig harten Sachen! „Für Worte, die man nie mehr zurücknehmen kann!“ Für meine Taten, die anderen oder mir selbst ernsten Schaden zugefügt hatten! „Mir muss leidtun, was ich getan habe“. Denn Gott will, dass wir uns unserer Schuld stellen und bereit sind, daraus zu lernen. Deshalb hab acht auf DICH selbst! 

Walter Ertl 

 

( Alle Bibelstellen der Schlachter 2000 entnommen )