Als nun Jesus sie weinen sah und die Juden weinen, die mit ihr gekommen waren, seufzte er tief im Geist und erschütterte sich ...
Jesus vergoss Tränen.
Johannes 11,33.35

Die Geschichte von der Auferweckung des Lazarus durch den Herrn Jesus findet sich nur im Evangelium nach Johannes. Mit einem Detail möchten wir uns heute beschäftigen. Die Schwestern des Lazarus, Maria und Martha, schicken zu Jesus und lassen Ihm sagen: „Herr, siehe, der, den du lieb hast, ist krank“ (Vers 3). Sie kennen den Herrn Jesus ja nicht erst seit gestern. Schon oft ist Er bei ihnen zu Gast gewesen. Und jetzt ist Lazarus krank. Schwer krank. Sie sind sehr zurückhaltend und fordern Jesus nicht direkt auf, zu ihnen zu kommen, sondern schildern Ihm lediglich ihr Problem. - Wie oft neigen wir dazu, Gott eine Lösung für unsere Gebetsanliegen vorzuschlagen.

Dann überschlagen sich die Ereignisse: Lazarus stirbt und wird, wie damals üblich, in einer Felsenhöhle bestattet, die mit einem Stein fest verschlossen wird. Und Jesus? Als Er vier Tage später endlich eintrifft, sagt Martha zu Ihm: „Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben“ (Vers 21). Schwingt darin vielleicht ein leiser Vorwurf mit? Warum bist Du nicht längst gekommen?

Vielleicht haben Sie ähnliche Warum-Fragen. Dann möchten wir Ihnen Mut machen. Jesus Christus ist da, obwohl wir den Eindruck gewinnen können - wie Maria und Martha -, Er habe uns vergessen. Wenn wir die ganze Begebenheit in Johannes 11 lesen, stellen wir fest: Jesus nimmt nicht nur sehr genau Notiz von jedem Leid, sondern Er leidet auch mit (Verse 33.35).

Ja, es ist wahr, dass wir im Leben immer wieder nach dem Warum fragen. - Aber wie gut, dass wir mit unseren Fragen zu Jesus kommen können! Und noch etwas:

Wenn wir glauben, werden wir etwas von Gottes Größe sehen (Vers 40).

aus "Gute Saat-Kalender" 24.11.2023